Chefingenieur

Der bei Toyota verwendete Begriff für den Programmmanager, der die letzte Verantwortung für die Entwicklung einer Produktlinie trägt. Früher wurde dafür auch der japanische Begriff shusa verwendet. 

Der Chefingenieur leitet ein kleines, engagiertes Team, das das Produktkonzept erstellt, den Business Case entwickelt, den technischen Entwurf des Projekts überwacht, den Entwicklungsprozess steuert, sich mit den Abteilungen Produktionstechnik und Vertrieb/Marketing berät und das Produkt in Produktion bringt. 

Chefingenieure verfügen oft über ausgezeichnete technische Fähigkeiten, die es ihnen ermöglichen, die technische Arbeit von Ingenieuren, Designern und anderen Entwicklern, die mit ihrem Projekt betraut sind, zu leiten und zu koordinieren. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, die Arbeit des Entwicklungsteams so zu integrieren, dass eine kohärente und überzeugende Vision für das Produkt entsteht. Allerdings beaufsichtigen die Chefingenieure die meisten Entwickler, die an ihren Produkten arbeiten, nicht direkt. Die meisten Mitglieder des Entwicklungsteams unterstehen den Managern ihrer eigenen Funktionseinheiten (im Fall von Toyota beispielsweise den Abteilungen Body Engineering, Drive Train Engineering und Einkauf). Die Organisationsstruktur schafft ein natürliches Spannungsverhältnis zwischen dem Projektleiter (der seine Produktvision verwirklichen will) und den Funktionseinheiten (die genau wissen, was möglich ist und was nicht). 

Diese kreative Spannung wird zu einer Quelle der Innovation; die Projektleiter zwingen die Organisation ständig, neue Gebiete zu betreten, die von den Bedürfnissen des Marktes diktiert werden, während die Funktionseinheiten versuchen, sicherzustellen, dass die Projektleiter die technologischen Fähigkeiten der Organisation im Auge behalten. Wird auch als unternehmerischer Systementwickler oder Einsatzleiter bezeichnet. 

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