Kapitaallinearität

Eine Philosophie für den Entwurf und die Beschaffung von Maschinen, bei denen kleine Mengen an Kapazität hinzugefügt oder entfernt werden können, wenn sich die Nachfrage ändert. So kann der Kapitalbedarf pro produziertem Teil nahezu gleich gehalten werden (linear). 

Bei der Beschaffung von Kapazitäten für eine Jahresproduktion von 100.000 Einheiten kann ein Hersteller eine Reihe von Maschinen mit einer Jahreskapazität von jeweils 100.000 Einheiten kaufen und sie zusammen in einer Fließbandproduktionslinie installieren (erste Alternative). Der Hersteller kann aber auch zehn Sätze kleinerer Maschinen kaufen, die er in zehn Zellen aufstellt, wobei jede Zelle eine Jahreskapazität von 10.000 Einheiten hat (zweite Alternative). 

Wenn die Prognose von 100.000 Einheiten genau zuträfe, wäre eine Linie mit einer Kapazität von 100.000 Einheiten die kapitalschonendste Lösung. Weicht die tatsächliche Nachfrage jedoch davon ab, bietet die zweite Alternative klare Vorteile: 

  • Wenn die Nachfrage 100.000 Einheiten übersteigt, könnte der Hersteller entweder eine zweite Linie mit einer Kapazität von 100.000 Einheiten oder genau die erforderliche Anzahl von Zellen mit einer Kapazität von jeweils 10.000 Einheiten hinzufügen, um die höhere Nachfrage zu decken. Durch die Hinzufügung von Zellen würden sich die Kapitalinvestitionen pro Produktionseinheit bei einer Änderung der Nachfrage nur sehr geringfügig ändern; sie wären nahezu linear.
  • Wenn die tatsächliche Nachfrage weniger als 100.000 Einheiten beträgt, ergibt sich ein größeres Problem. Im Falle der ersten Alternative ist es fast unmöglich, die Kapazität zu verringern und die Effizienz auf dem derzeitigen Niveau zu halten. Bei der zweiten Alternative kann der Erzeuger jedoch Kapazitäten abbauen, indem er so viele Zellen wie nötig schließt.

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